Wie ist die Gemeinde kirchlich angebunden? Wann und wie hat sie sich interkulturell geöffnet?
Die Hoffnungskirche Heidelberg gehört zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland. Als Gemeinde einer internationalen Universitätsstadt gehen in unserer Gemeinde seit Jahrzehnten Menschen aus vielen Ländern ein und aus. Im Zuge des Flüchtlingszustroms ist die Gemeinde aktiv geworden, um der akuten Not zu begegnen. Zunächst hat sie eine Kinderbetreuung im großen Ankunftszentrum aufgebaut und Geflüchtete in ihre Gottesdienste mit anschließenden Mittagessen und individuellen Hilfeleistungen eingeladen. Inzwischen hat sich die Arbeit auf die Hilfe, Integration und Glaubensvermittlung von Einzelpersonen und Familien verlagert, von denen einige inzwischen getaufte Gemeindemitglieder sind. Ein echtes Geben und Nehmen entwickelt sich immer deutlicher. Zwei erfolgreich durchgeführte Kirchenasyle (2014 zwei Eritreer, 2018 eine iranische Familie) haben „das Herz“ der Gemeinde berührt und verändert.
Ein gemeinsam durchgeführter Leitbildprozess im Jahr 2016 hat die interkulturelle Offenheit im 3. Leitsatz so ausgedrückt:
„Wir bieten Menschen, die fern ihrer Heimat sind, ein Zuhause. Menschen aus vielen Ländern und Kulturen fühlen sich der Hoffnungskirche zugehörig. Wir heißen Flüchtlinge willkommen, die vorübergehend oder dauerhaft in Heidelberg leben. Wir versuchen, ihrer Not zu begegnen und ihnen das Ankommen zu erleichtern.“
Besteht die Gemeindeleitung aus Zugewanderten und Einheimischen?
Nein, so weit ist die Gemeinde noch nicht. Dies wird hinsichtlich der leitenden Mitarbeiter und der Gemeindeleitung aber mittelfristig angestrebt.
Wie gestaltet die Gemeinde ihre Gottesdienste und anderen Angebote interkulturell?
Menschen aus verschiedenen Nationalitäten werden in die Gottesdienstgestaltung einbezogen. Sie beteiligen sich beim Austeilen des Abendmahls, bei Lesungen und Gebeten. Simultan- Übersetzungen ins Englische sind üblich. Übersetzungen in andere Sprachen (vor allem Farsi und Arabisch), die regelmäßig angeboten worden sind, mussten leider mangels Mitarbeitern ausgesetzt werden. Das anschließende Kirchenkaffee ist ein gut genutzter gemeindlicher und somit auch multikultureller Treffpunkt.
Im wöchentlich stattfindenden internationalen Bibelgesprächskreis kommen Geflüchtete aus Iran, Syrien, China (Uiguren) und Eritrea mit „gestandenen Gemeindemenschen“ zusammen, um die Bibel zu lesen, füreinander zu beten und gemeinsam im Glauben zu wachsen (momentan 10–12 Teilnehmer). Mitglieder und Freunde der Gemeinde haben durch eine langfristige Begleitung „Patenschaften“ für Geflüchtete übernommen. Bei unseren letzten beiden Gemeindefreizeiten nahmen Menschen aus über 15 Nationalitäten teil (2017 waren es sogar 20), davon ein Fünftel Geflüchtete. Eine wunderbare Erfahrung von Gemeinschaft über alle Grenzen hinweg, die so nur durch Jesus Christus möglich ist.
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