34 Gemeinden mit interkulturellem Profil findet man auf der neuen „Landkarte der Ermutigung“ des ökumenischen Netzwerks „Gemeinde auf Augenhöhe“. Sieben Gemeinden davon sind aus dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Thomas Klammt, BEFG-Referent für Integration und Fortbildung und Teil des überkonfessionellen Netzwerks, ist der Meinung, dass „die Beispiele aus unserem Bund und anderen Kirchen zeigen: Gemeinschaft von Christen aus aller Welt ist nicht nur ein Traum, sondern Realität an vielen Orten. Wir sind nicht allein auf diesem Weg, und es tut gut, die Erfahrungen, Hoffnungen und Sorgen miteinander zu teilen.“
Mit der neuen Online-Karte bietet „Gemeinde auf Augenhöhe“ einen Überblick über Kirchengemeinden, in denen Einheimische und Zugewanderte gleichberechtigt miteinander arbeiten. „Wir wollen den Gemeinden Mut machen, sich interkulturell zu öffnen“, sagt Oberkirchenrat Bendix Balke, der die Erstellung der Karte koordiniert.
In Deutschland leben vor allem in Ballungsräumen zunehmend mehr Christinnen und Christen aus unterschiedlichsten Ländern. In ihren Gemeinden und im Gottesdienst sprechen sie ihre eigene Sprache. „Internationale Gemeinden“ nennt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sie, den Begriff „fremd“ bewusst vermeidend.
Zum Startzeitpunkt am 23. Juni waren auf der Karte bereits 33 interkulturelle Kirchengemeinden verzeichnet, die Einheimische und Zugewanderte auf allen Ebenen von Leitung und Mitarbeit beteiligen. Diese Gemeinden seien Beispiele gelingender Praxis, so Balke. „Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Gemeinden, die sich internationalisiert haben.“ Sie hätten mit neuen Angeboten auf die große Zahl Geflüchteter der Jahre 2015 und 2016 reagiert. Über diakonische Hilfe und Austausch seien Flüchtlinge zur Gemeindearbeit gekommen.
Vor allem unter den evangelischen Landeskirchen seien solche Gemeinden zu finden, aber auch unter Freikirchen, gelegentlich auch unter katholischen und orthodoxen Gemeinden. „Neben einheimischen Gemeinden gibt es jedoch auch Gemeinden von Migranten, in denen Deutsche auf allen Ebenen mitwirken“, sagt Balke.
Ein Beispiel auf der „Landkarte der Ermutigung“ ist das International Gospel Center in Hannover. In der Selbstdarstellung der Gemeinde heißt es: „Wir legen Wert auf eine Atmosphäre der Wertschätzung, der Annahme und des Respekts. Wir glauben, dass jeder Mensch einzigartig, wertvoll und von Gott geliebt ist.“ Alle Veranstaltungen finden auf Deutsch und Englisch statt.
Bendix Balke hofft, dass weitere Gemeinden den Weg zum gleichberechtigten Miteinander wagen. Der Oberkirchenrat ist auf einer Projektstelle zur Gemeinschaft von Landeskirchen und Internationalen Gemeinden im Kirchenamt der EKD tätig. Das ökumenische Netzwerk „Gemeinde auf Augenhöhe“ ist ein breiter Zusammenschluss von evangelischen Kirchen, Missionswerke, freien Werken und Projekten.
An der Umsetzung der Karte sind die Evangelische Kirche in Deutschland, die Hanns-Lilje-Stiftung und die Universität Osnabrück beteiligt.
(Ein Artikel der EKD)
Zum Artikel auf der Homepage des Bundes Evangelisch-freikirchlicher Gemeinden:
https://www.befg.de/aktuelles-schwerpunkte/nachrichten/artikel/begegnung-auf-augenhoehe/
Link zur Landkarte der Ermutigung:
www.landkarte-der-ermutigung.de
Die Selbstvorstellung, die auf der „Landkarte der Ermutigung“ veröffentlicht ist, haben wir auch auf unserer Homepage:
Einsatz für Flüchtlinge