Die Bibel ist mehr als ein Buch. In ihren Zeilen können wir Gottes Reden hören und zwischen den Zeilen spricht er auch. Die Bibel ist wie ein Schatz, den es zu entdecken gilt und der unser Leben reich macht. Als Hoffnungskirche hatten wir uns für das Jahr 2019 vorgenommen, zu „graben“. Natürlich ist auch schon vorher und zu allen Zeiten unserer Gemeinde „gegraben“ worden. Doch diese Bemühungen wollten wir einmal intensivieren. Bei der Frage, welcher Schwerpunkt für uns als Gemeinde dran sein könnte, stand den Mitarbeitern am Ende eines gemeinsamen Prozesses dieses klar vor Augen. Als Jahresmotto wurde es dann so formuliert: „Schätze heben-Bibel erleben“. Wie können Menschen neu in Berührung mit dem Wort Gottes kommen?, so lautete die Leitfrage, als es an die Umsetzung ging. In wieweit dies passiert ist, kann natürlich nur jeder Einzelne sagen.
Mehrere Aktionen sollten aber dabei helfen. Im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit wurde das Jahresmotto auf verschiedene Weise und z.T. spielerisch umgesetzt, besonders prägnant und „einprägsam“ war die Bibelverse-Auswendiglern-Kampagne, die sich über das ganze Jahr erstreckte. Die Idee, unter dem Motto „Mein Bibelvers“, persönliche Glaubenserfahrungen, die mit einem Bibelwort verknüpft waren, im Rahmen der Gottesdienste zu erzählen, wurde aufgegriffen, und punktuell umgesetzt.
Viele haben sich gerne an einer weitere Aktion beteiligt: Ein von vielen Händen abgeschriebener und illustrierter Teil des Neuen Testaments, und zwar die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Die ganze Gemeinde, Jung und Alt, Menschen aus verschiedenen Ländern, Mitglieder, Freunde und Gäste der Hoffnungskirche waren eingeladen, sich zu beteiligen. Dabei gab es nur wenige Vorgaben. So findet man in unserer Abschrift Texte aus verschiedenen Bibelübersetzungen und entsprechend der Nationalität auch in verschiedenen Sprachen: englisch, französisch, ungarisch, farsi und uigurisch. Wie man sehen kann, haben so manche Schreiber auch ihre künstlerische Gaben eingesetzt.
Der Startschuss für das Projekt erfolgte im Rahmen der Gemeindefreizeit im Juni 19 im Schloss Unteröwisheim, bei der das Gleichnis vom Schatz im Acker (Matthäus 13, 44- 46) im Mittelpunkt stand. An diesem Wochenende entstanden bereits die ersten Abschriften. Im Gottesdienst am 16. März 20, am Tag der Jahresgemeindeversammlung, wollten wir die gedruckte Bibel präsentieren – doch dann kam die Zeit der Corona-Krise. Dennoch: Ein herzlicher Dank geht an alle, die sich eingebracht haben!
Einige haben berichtet, dass diese meditative Tätigkeit „etwas mit ihnen gemacht hat“. Ein besonderer Dank gilt Myriam von O., die das ganze Projekt mitbegleitet hat.
Wir wünschen jedem, der unsere „Gemeindebibel“ aufschlägt, viel Freude und geistlichen Gewinn. Denn natürlich soll es auch in Zukunft heißen: Schätze heben- Bibel (er-)leben!
Mareike Klaus